Die Gesamtschule Wulfen ist ein Ort des gemeinsamen Lernens. Täglich besuchen etwa 1400 Schülerinnen und Schüler den Unterricht, der von etwa 120 Lehrpersonen verschiedener Fachrichtungen erteilt wird. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf beläuft sich dabei beständig auf etwa 80 bis 100 Lernende unterschiedlicher Förderschwerpunkte. Das gemeinsame Lernen wird von den Lehrpersonen als gemeinsame Aufgabe verstanden und in Jahrgang 5 bis 10 von jeweils ein bis zwei Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen pro Jahrgang und weiterem pädagogischen Personal realisiert. Die Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf sind integraler Bestandteil der Schule und werden in fast allen Klassen unterrichtet. Die Klassen haben dabei die Möglichkeit, auf Räumlichkeiten für Kleingruppen oder Einzelförderung zuzugreifen. Zur Versorgung mit Fördermaterial, Lehrwerken und Ausstattung steht ein jährlicher Etat zur Verfügung.
Die Gesamtschule Wulfen versteht sich als eine Schule für alle. Der Schulbesuch erfolgt dabei mit dem Anspruch, allen Schülerinnen und Schülern eine Teilhabe ohne Ausgrenzung bei bestmöglicher Entfaltung der Potenziale zu ermöglichen. Das Inklusionskonzept der Gesamtschule Wulfen nimmt im Besonderen die Schülerinnen und Schüler in den Blick, die an unserer Schule sonderpädagogisch unterstützt und gefördert werden.
Die Lernenden sollen in ihrer Lern- und Persönlichkeitsentwicklung bestmöglich unterstützt werden und dabei die Möglichkeit haben, gesellschaftliche Normalität und Vielfalt zu erleben und mit unterschiedlich interessierten, begabten und handelnden Personen in Kontakt zu treten. Das Gemeinsame Lernen an der Gesamtschule Wulfen unterstützt die Wertschätzung und Anerkennung von Unterschiedlichkeit und richtet sich gegen Stigmatisierung und Ausgrenzung. Das Lernen im Gemeinsamen Unterricht erfolgt mit dem Anspruch: So viel wie möglich gemeinsam – so viel wie nötig getrennt.
Der Anspruch nach Inklusion ist eng verbunden mit einer Überwindung der Erwartung von Homogenität im Klassenzimmer.
Im inklusiven Unterricht übernehmen Lehrpersonen stärker eine Funktion als unterstützender und beratender Begleiter des Lernens, sodass die Schülerinnen und Schüler die Rolle des Rezipienten ein Stück weit verlassen können. Durch eine solche Öffnung des Unterrichts können Formen der Kooperation und des Teamteachings ihre Wirkung in besonderem Maße entfalten.
Das Gemeinsame Lernen ist eng verbunden mit innerer Differenzierung in kooperativen und gemeinschaftlichen Unterrichtssettings und lässt Individualität und Unterschiedlichkeit in Arbeitstempo und Wissenszuwachs zu. Bestandteile inklusiven Unterrichts sind insbesondere offene Arbeitsformen, die den Lernenden die Möglichkeit geben, einen Teil der Inhaltsauswahl und inhaltlichen Strukturierung selbst zu übernehmen.
Bei der Planung und Gestaltung inklusiven Unterrichts ist der Umgang mit Gemeinsamkeit und Verschiedenheit von großer Bedeutung. So rücken beim Lernen an einem gemeinsamen Gegenstand die Ähnlichkeiten der Schülerinnen und Schüler in den Vordergrund – ohne Gleichförmigkeit zu unterstellen. Der Unterricht ist dabei nach Möglichkeit so gestaltet, die Schülerinnen und Schüler den gemeinsamen Gegenstand selbst entdecken und erschließen können. Sie werden dazu eingeladen zu zeigen, was für sie der „Kern der Sache“ ist. Im inklusiven Unterricht treffen die vielfältigen und wandelbaren Schülerinnen- und Schülerperspektiven mit bestimmten fachlichen Perspektiven aufeinander. Ziel ist es, jedem Lernenden die Möglichkeit zu geben, zu einzelnen Aspekten des ausgewählten Lernfelds zu arbeiten. Die Lernangebote sollten dabei niveau-differenziert und nicht wertend geordnet sein, sie sollten Wertschätzung vermitteln und den Lernenden die Möglichkeit bieten, sich in soziale Bezüge zu setzen
Stand: Nov24