Pflanzen werden zu Energielieferanten und Kunstwerken
Seit fast fünf Milliarden Jahren liefert die Sonne Energie in Form von Wärme und Licht. „Die Pflanzen auf der Erde haben sich mit Hilfe der Photosynthese dieser konstanten Energiequelle bedient und die Erde in einen blaugrünen Planeten verwandelt. Heute gibt es bereits die technische Variante der Photosynthese; eine besondere Solarzelle kann Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandeln“, sagt Hermann Twittenhoff, Leiter der Gesamtschule Wulfen, und verweist dabei auf den inzwischen zweiten Workshop mit dem Berliner Künstler Franz John. Dieser ist mittlerweile ein Experte auf dem Gebiet der alternativen Stromerzeugung. Er lässt sein Wissen verstärkt in seine Kunst einfließen und arbeitet auf diesem Gebiet eng mit den Schülern der Gesamtschule Wulfen zusammen. „Wir gehen dabei ganz neue Wege, um Kunst und nachhaltige Energieentwicklung eng miteinander zu verknüpfen“, so Hermann Twittenhoff weiter.
„Diese sogenannten Grätzelzellen sind umweltverträglich und kostengünstig“, erklärt NW-Lehrer Frank Berghaus. Die Schüler sammelten zuvor Pflanzen aus der Umgebung und gewannen daraus Saft. Dieser wurde auf spezielle Objektträger aufgetragen und schon konnte von den Nachwuchsforschern aus Wulfen Strom gemessen werden. Die Experimente und das Anfertigen von Präsentationen dauerte eine volle Woche. Parallel dazu gestalteten weitere Schülergruppen des Fachs „Darstellen und Gestalten“ unter Anleitung der beiden Lehrerinnen Katrin Klöpfer und Melanie Schwering mit den gewonnenen Naturfarben großformatige Bilder.
Das Grätzel-Projekt fand im Rahmen des Programms „Kulturagenten für kreative Schulen“ statt. „Bei den Schülern jedenfalls wurden Forschergeist und Kreativität geweckt“, freut sich die Kulturbeauftragte Katrin Block.