Vom 19. bis 21. März 2025 nahmen 34 Schüler:innen und drei Lehrkräfte der Gesamtschule Wulfen an einem Digital-Detox-Projekt teil. Drei Tage lang verzichteten die Teilnehmenden bewusst auf ihre Smartphones, um ihren Medienkonsum zu reflektieren und alternative Beschäftigungen zu entdecken.
Das Projekt wurde von Medienpädagoge Martin Reuer geleitet, der das Konzept bereits vor einem Jahr entwickelt hat. Erste Erfahrungen sammelte er damals gemeinsam mit dem Lokalradio Vest, als ein eintägiger Digital-Detox-Testlauf stattfand. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen entstand nun die dreitägige Version des Projekts, die den Teilnehmenden eine noch intensivere Auseinandersetzung mit ihrem Medienverhalten ermöglichte.
Zu Beginn des Projektes wurde die Bildschirmzeit jedes Teilnehmers genau analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass die täglichen Nutzungszeiten stark variierten – von einer Stunde bis zu neun Stunden täglich. Diese Erkenntnis zeigte auf, wie unterschiedlich der Umgang mit digitalen Geräten sein kann und bot einen wertvollen Ausgangspunkt für die anschließende Reflexion.
Um ein Zeichen zu setzen, verzichteten auch Martin Reuer und die Digitalisierungsbeauftragte Frau Schwane während der gesamten Projektdauer auf ihre Smartphones. Dadurch wollten sie sich bewusst in die Lage der Schüler:innen versetzen und zeigen, dass ein Leben ohne ständige digitale Erreichbarkeit auch für Erwachsene eine Herausforderung, aber zugleich eine bereichernde Erfahrung sein kann.
Bewusst offline: Reflexion und Austausch im Fokus
Der Einstieg in das Projekt begann mit der Abgabe der Handys und einer ersten Reflexion über Erwartungen und mögliche Herausforderungen. Viele Schüler:innen äußerten zunächst Unsicherheit, doch schon am ersten Tag zeigte sich, dass sie sich schnell auf die neue Situation einließen.
Im Fokus des Projekts standen intensive Reflexionsgespräche, Gruppendiskussionen und gemeinsame Aktivitäten. Die Teilnehmenden setzten sich unter anderem mit folgenden Fragen auseinander: Wie oft denke ich an mein Handy? Was verändert sich im Alltag ohne digitale Ablenkung? Welche Alternativen gibt es zur Smartphone-Nutzung?
Am zweiten Tag besuchte ein Team der WDR Lokalzeit die Gruppe, um mit den Schüler:innen über ihre bisherigen Erfahrungen zu sprechen. Dabei wurde deutlich, dass viele die gewonnene Zeit für persönliche Gespräche, kreative Aktivitäten oder bewusstes Innehalten nutzten. Doch auch Schüler:innen, die ihr Handy nicht abgegeben haben, wurden zu ihren Erfahrungen und Sichtweisen befragt. Ihre Perspektiven bereicherten die Diskussion und sorgten für einen interessanten Austausch über die Vor- und Nachteile der digitalen Entgiftung.

Der komplette Videobeitrag des WDR Lokalzeit wird voraussichtlich am 09. April im Abendprogramm des WDR ausgestrahlt. Hier wird die gesamte Erfahrung des Digital-Detox-Projekts dokumentiert und die Eindrücke der Teilnehmer:innen sowie der Organisatoren ausführlich dargestellt.
Positive Resonanz und Ausblick
Die didaktische Leiterin Susanne Öngören und Schulleiter Hermann Twittenhoff der Gesamtschule Wulfen zeigten sich von den Ergebnissen des Projekts begeistert. Beide können sich gut vorstellen, dass das Digital-Detox-Projekt künftig jedes Jahr in der Fastenzeit angeboten wird. „Es war beeindruckend zu sehen, wie die Schüler:innen mit der Herausforderung umgingen und welche positiven Effekte die Auszeit von digitalen Geräten hatte“, so Öngören.
„Es wäre großartig, dieses Projekt auch in Zukunft regelmäßig anzubieten. Bis zur nächsten Durchführung wird wahrscheinlich bei dem einen oder anderen Schüler genug Bildschirmzeit gesammelt sein, um eine digitale Pause wirklich zu schätzen“, fügte Twittenhoff hinzu.
Abschluss und Zufriedenheit der Projektleitung
Martin Reuer, der das Projekt geleitet hat, zeigte sich insgesamt sehr zufrieden mit dem Verlauf der drei Tage. „Es war beeindruckend zu sehen, wie engagiert die Schüler:innen dabei waren und wie sie die digitale Auszeit genutzt haben, um sich auf neue Erfahrungen einzulassen. Wir haben viele spannende Reflexionen und wertvolle Gespräche geführt“, erklärte Reuer.