13. Jahrgang der Gesamtschule Wulfen beeindruckt von Studienfahrt nach Weimar und Buchenwald
Drei Tage voller Begegnungen mit deutscher Geschichte liegen hinter den 66 Schülern des 13. Jahrgangs der Gesamtschule Wulfen. Begleitet von den Lehrkräften Benjamin Pfordt, Fabian Unger, Guido Heinzmann und Theresa Kück machten sie sich am frühen Morgen, pünktlich um 7.30 Uhr, auf den Weg gen Thüringen. „Ihr Ziel: Weimar und das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald“, so Schulleiter Hermann Twittenhoff. Schon die erste Station, die Wewelsburg, stimmte die Jugendlichen ernst auf das Thema der Reise ein. In der Ausstellung erhielten sie durch einen Info-Film und Objekte einen ersten Einblick in die Ideologie der SS und die grausame Geschichte des nahegelegenen KZ Niederhagen. Anschließend ging es weiter nach Weimar, wo der Jahrgang im „Haus der Weimarer Republik“ politisch-historische Zusammenhänge erschloss. „Unsere Schüler haben dort nicht nur konsumiert, sondern die Exponate in den historischen Kontext eingeordnet und kritisch hinterfragt“, berichtet Geschichtslehrer Benjamin Pfordt. Trotz der ernsten Inhalte kam auch das Miteinander nicht zu kurz. Ein gemütlicher Ausklang in der Innenstadt rundete den Tag ab und stärkte das Gemeinschaftsgefühl der Stufe. Der folgende Tag führte den Jahrgang für drei intensive Stunden auf das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald. Bei Minusgraden bekamen die Jugendlichen eine klare Vorstellung davon, wie unmenschlich die Bedingungen für die Häftlinge gewesen sein mussten. Besonders Dunkelzellen, die Verbrennungskammer, die Genickschussanlage und der Stacheldraht hinterließen tiefe Spuren. Geschichtslehrer Fabian Unger erklärt: „Die Schüler waren sichtlich bewegt und haben im Anschluss sehr reflektiert über das Gesehene gesprochen. Es ist wichtig, dass junge Menschen sich mit der dunklen Seite unserer Vergangenheit auseinandersetzen, um für Demokratie und Menschenrechte einzustehen.“ Auf der Rückfahrt legte der Bus einen Halt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze ein, mit Blick auf die Wartburg. Auch hier nutzten die Jugendlichen die Gelegenheit, historische Zusammenhänge lebendig nachzuempfinden. Die Fahrt wurde vom Jahrgang zudem in Form von Podcasts begleitet: Themen wie Weimar, die SS-Elite und Buchenwald wurden von den Schülern aufbereitet und während der Busfahrten präsentiert: ein modernes Konzept, das das Lernen unmittelbar mit der Reise verknüpfte. Hermann Twittenhoff betont auch die pädagogische Bedeutung der Reise: „Solche Fahrten sind für Jugendliche unglaublich wichtig. Sie erfahren Geschichte nicht nur aus Büchern, sondern dort, wo sie geschrieben wurde, mit allen Emotionen und Eindrücken. Das stärkt sowohl Wissen als auch Haltung und das macht Geschichte für sie greifbar.“ Auch der Abteilungsleiter der Jahrgänge 7 und 8, Guido Heinzmann, zeigt sich stolz: „Die Organisation hat hervorragend funktioniert, die Jahrgangsstufe war eine tolle Gemeinschaft und das Lerninteresse wirklich beeindruckend. Diese Fahrt war in jeder Hinsicht ein Erfolg.“ Viele Schüler äußerten, dass sie die Eindrücke aus Buchenwald nicht so schnell loslassen würden. Die kritische Auseinandersetzung mit Darstellungen und Geschichtsschreibung in den Museen, ebenfalls ein Ziel der Fahrt, führte zu intensiven Diskussionen im Kursverband. Am Ende steht die Erkenntnis, die alle Beteiligten teilen: Erinnerungskultur bleibt lebendig, wenn junge Menschen hingehen, hinschauen und Haltung entwickeln.
