Kinder lernen Verantwortung, Teamarbeit und Naturverständnis
Summende Begeisterung in der Gesamtschule Wulfen: Die Schüler der Bienen-AG durften jetzt selbst Hand anlegen und erleben, wie Honig gewonnen wird. Unter der Leitung von Naturwissenschaftslehrerin Ute Schönemann lernten sie Schritt für Schritt, was für die Entnahme der Honigwaben und das Schleudern notwendig ist. Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Sorgfalt und Respekt die Kinder mit den Bienen und den Waben umgehen“, lobte Schulleiter Hermann Twittenhoff. „Solche praxisnahen Projekte fördern nicht nur das Wissen, sondern auch die Wertschätzung für die Natur und unsere Nahrung.“ Zunächst stand die Vorbereitung im Mittelpunkt. Die Kinder sorgten dafür, dass alle notwendigen Werkzeuge wie Imkeranzüge, Smoker, Stockmeißel und Bienenbesen bereitstanden. „Sicherheit und Respekt vor den Tieren stehen bei uns an oberster Stelle“, betonte Ute Schönemann. „Die Kinder haben gelernt, wie wichtig es ist, sich ruhig zu verhalten und strukturiert vorzugehen.“ Mit dem Smoker beruhigten sie die Bienen, bevor sie den Deckel und die Abdeckung des Bienenstocks vorsichtig öffneten. Mithilfe des Stockmeißels lösten die Schüler anschließend die Wabenrahmen und hoben sie heraus. „Dabei haben sie überprüft, ob die Waben reif für die Ernte sind – sie müssen mindestens zu zwei Dritteln verdeckelt sein“, erklärte Ute Schönemann. Mit dem Bienenbesen wurden die Bienen sanft von den Waben abgekehrt. Die entnommenen Waben legten die Kinder in bienendichte Behälter, um sie sicher zur Honigschleuder zu transportieren. Im nächsten Schritt ging es ans Honigschleudern. Zunächst mussten die Kinder die Wachsdeckel der Waben mit einer Entdeckelungsgabel entfernen, bevor die Rahmen in die manuelle Honigschleuder eingesetzt wurden. Beim Schleudern wurde der Honig durch Zentrifugalkraft aus den Waben befördert und an die Innenwände der Schleuder geschleudert. Von dort floss er nach unten, wurde durch ein Sieb gefiltert und in einen Auffangbehälter geleitet. Schließlich füllten die Kinder den frisch gewonnenen Honig in Gläser ab. „Die Kinder lernen dabei nicht nur, wie Honig hergestellt wird, sondern entwickeln auch praktische Fähigkeiten im Umgang mit Imkerwerkzeugen und der Schleuder“, erläuterte Ute Schönemann weiter. „Besonders schön ist zu sehen, wie viel Teamarbeit notwendig ist, um alle Schritte erfolgreich umzusetzen.“ Neben dem handwerklichen Wissen vermittelt die Bienen-AG den Schülern auch ein tieferes Naturverständnis. Sie lernen, wie Bienen leben, warum sie für das Ökosystem und die Landwirtschaft unverzichtbar sind und wie wichtig ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen ist. „Durch die Pflege der Bienen übernehmen die Kinder Verantwortung und erkennen, dass jedes Tier und jede Pflanze im Kreislauf der Natur seinen Platz hat“, sagte die engagierte Lehrerin. Für Schulleiter Hermann Twittenhoff ist das Projekt ein Paradebeispiel für ganzheitliches Lernen: „Hier erfahren die Kinder, wie wertvoll es ist, Wissen praktisch anwenden zu können. Sie sehen, was Gemeinschaft bewirkt und warum Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort ist, sondern etwas, das wir tagtäglich leben können.“ Die frisch abgefüllten Gläser mit Wulfener Schulhonig werden nun stolz mit nach Hause genommen als süßes Andenken an einen lehrreichen, verantwortungsbewussten und unvergesslichen Projekttag.