Wenn junge Menschen über sich hinauswachsen

FFP-Vernissage 2025 an der Gesamtschule Wulfen zeigt die Vielfalt junger Begabunge

Die Bibliothek der Gesamtschule Wulfen verwandelte sich am Donnerstagabend in einen Raum voller Kreativität, Mut und Forschergeist: Die FFP-Vernissage 2025 bildete den feierlichen Abschluss eines Schuljahres im Forder-Förder-Projekt (FFP). Über 80 Gäste erlebten eine besondere Veranstaltung, bei der nicht nur Ergebnisse, sondern vor allem persönliche Entwicklung im Mittelpunkt stand.

Bereits beim offenen Ankommen war spürbar, dass hier etwas Besonderes passiert: Zwischen Projektständen, Plakaten und Gesprächen kamen Eltern, Lehrkräfte und Interessierte mit den jungen Forscher:innen ins Gespräch. Begrüßt wurde das Publikum von Schulleiter Hermann Twittenhoff, der gemeinsam mit der Didaktischen Leitung Susanne Öngören und der Expertin für Begabtenförderung Dr. Katlen Schwane das Projekt verantwortet.

Anschließend führten Runja Kobow und Milo Maier aus dem sechsten Jahrgang souverän und humorvoll durch das Programm – ein Beispiel dafür, wie früh Eigenverantwortung und Selbstvertrauen an der GSW gestärkt werden.

Persönliches Wachstum statt Perfektion

Das Forder-Förder-Projekt richtet sich an besonders begabte und leistungsstarke Schüler:innen, die im Verlauf eines Schuljahres ein selbstgewähltes Thema bearbeiten – mit allem, was dazu gehört: Recherche, Strukturierung, Präsentation, Visualisierung und Reflexion. Dabei stehen nicht der Umfang oder die Perfektion des Ergebnisses im Vordergrund, sondern die persönliche Entwicklung: Dranzubleiben, Hürden zu überwinden und aus Fehlern zu lernen.

„Was man als Zuschauer nicht sieht, sind die Herausforderungen, die hinter den Projekten stehen“, erklärt Dr. Schwane. „Manche Kinder schreiben mühelos zehn Seiten, andere lernen erst einmal, den Rechner hochzufahren. Für einige ist es eine riesige Überwindung, vor Publikum zu sprechen. Aber am Ende haben sie alle ihre Komfortzone verlassen – und genau das ist das Ziel des FFP.“

Themenvielfalt trifft Tiefgang

Die Spannbreite der Themen war auch in diesem Jahr beeindruckend: von historischen Recherchen über den Versailler Vertrag oder die NS-Vergangenheit in der Familie von Beatrix von Storch, über technische Konstruktionen wie einen Heliostaten, bis hin zu Klimafragen, dem Insektensterben, der Rolle der Frau im alten Ägypten oder der Wirkung digitaler Spielewelten. Auch Klassiker wie Hunde, Katzen, Fußball, Basketball oder Star Wars waren vertreten – stets mit dem Anspruch, ein Thema selbstständig zu durchdringen und verständlich aufzubereiten.

Einige Kinder entschieden sich für eine Bühnenpräsentation, andere für einen Stand – doch alle wurden mit großem Applaus bedacht. Besonders stolz waren viele auf ihr Medienzertifikat, das dokumentiert, welche Kompetenzen sie im Bereich Medien, Recherche und Präsentation erworben haben. Diese Fähigkeiten machen sie künftig zu Multiplikator:innen in ihren Klassen.

Kopfrechenkunst & Technik in Schülerhand

Ein Höhepunkt des Abends war die spontane Live-Kopfrechenperformance von Haylee Wilmering (Jg. 8), die auf Zuruf den Wochentag beliebiger Geburtstage berechnete – ganz ohne Hilfsmittel. Auch Technik, Bühnenbetreuung und Moderation lagen bewusst in Kinderhand. Für die Projektleiterinnen Öngören und Schwane ein klares Zeichen: „So ruhig, souverän und eigenständig ist eine FFP-Vernissage noch nie abgelaufen. Es ist wunderbar zu sehen, wie sehr die Kinder über sich hinausgewachsen sind.“

Die kulinarische Begleitung übernahm die EF-Stufe der Schule, während Isha Sahi, Haylee Wilmering und Dana Komorowski als Mentorinnen in der Generalprobe unterstützten und wertvolle Impulse gaben.

Anerkennung, Urkunden und viel Applaus

Zum Abschluss erhielten alle Teilnehmenden eine Urkunde – als Anerkennung für ihren Mut, ihr Engagement und ihr Durchhaltevermögen. Eltern, Lehrkräfte und Gäste verabschiedeten sich mit großer Anerkennung für eine Veranstaltung, die nicht nur Wissen zeigte, sondern vor allem Persönlichkeit, Selbstbewusstsein und Potenzial.

Schulleiter Twittenhoff brachte es in seinem Schlusswort auf den Punkt:

„Was hier entstanden ist, zeigt, wozu junge Menschen fähig sind – wenn man sie einfach mal machen lässt.“

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