Die Gesamtschule Wulfen hat sich bei dem neuen und einmaligen Projekt „Peer to Peer“ in Dorsten beteiligt. „Es gibt unseren Schülern die Möglichkeit, als Peer-Guides im Jüdischen Museum Westfalen ihre Mitschüler durch das Haus zu begleiten und so zu Multiplikatoren aufgeklärten und verantwortungsvollen Handelns zu werden“, erklärt Hermann Twittenhoff, Leiter der Kulturschule der Stadt Dorsten. Die Schüler sollen im Bereich der sozialen Aktivität und des demokratieförderlichen Engagements gefördert werden, indem sie inhaltliche sowie methodische Kompetenzen in der Museumspädagogik erlernen. An den Führungen haben alle sechs Klassen des siebten Jahrgangs mit großem Interesse teilgenommen.
Der Prozess im Pilotjahrgang arbeitet mit fünf Schülern und soll in den kommenden Jahren verstetigt werden. Die Teilnehmenden sind zunächst Lernende im Museum und werden nach und nach in die Museumspädagogik eingebunden.
Die Ausbildung bestand aus mehreren Modulen, in denen die Schüler zunächst die Inhalte der Dauerausstellung vermittelt bekommen haben. Danach hospitierten sie bei Führungen professioneller Museumsführer und bekamen eine Einführung in den pädagogischen Teil der Führung. Danach führten die Guides ihre Mitschüler des siebten Jahrgangs durch die Dauerausstellung des Museums. Dabei wurden die Klassen aufgeteilt und ein Teil erlebte die Führung und der andere Teil nahm an einem Workshop (eines Profis) teil. Die Schüler des siebten Jahrganges haben als Thema das Judentum im Unterrichtsfach Gesellschaftslehre.
In der Schule war das Projekt an das Förderprogramm für begabte Schüler angedockt. Begleitet wurde es von Dr. Katleen Schwane und Katrin Block. „Die Ausbildung hat sich durch die Pandemie leider in die Länge gezogen, da das Museum zwischenzeitlich geschlossen war“, so Katrin Block.
Im ersten Modul wurden die Schüler eingewiesen in: Judentum ist…? Eine jüdische Perspektive einnehmen und die jüdische Lehre-Tora, Talmud und Halacha. Das Modul 2 beinhaltete: Jüdisch sein und jüdisch leben Jüdisch von der Geburt bis zum Tod (einmalige Feste im Leben) und die jüdischen Feiertage. Modul 3 beschäftigte sich mit: Gehen oder bleiben? Nationalsozialismus und Judentum in Deutschland nach 1945 Nationalsozialismus, Judenverfolgung, jüdische Gegenwehr und Wie erinnern? Erinnerungskultur in Deutschland. Das letzte Modul war die eigene Führung im Museum. Nun ging es darum, das Judentum anderen näher zu bringen und die eigene Führung zu gestalten. Ausgebildete Schüler der Gesamtschule Wulfen sind: Schule: Silas Beil, Charlotte Brozio, Stefanija Goruna, Jan-Philip Bargholz und Eva Gruber.
Zurzeit werden interessierte Schüler für den nächsten Durchgang gesucht. Ansprechpartner in der Gesamtschule Wulfen sind: Dr. Katleen Schwane und Katrin Block.