„All’ unsere Schüler haben in ihrer Schullaufbahn Zugang zu Inhalten und Projekten kultureller Bildung“, sagt Hermann Twittenhoff, Leiter der Gesamtschule Wulfen. Deshalb besuchte der 10. Jahrgang, das sind rund 170 Schüler, das Theater Marl, um sich dort "Die Kriegerin" anzuschauen.
„Tina Müllers Bearbeitung bleibt eng an der Vorlage, öffnet aber behutsam den Blick auf die Erfahrungen der Flüchtlinge ebenso wie auf die Menschen außerhalb der rechten Szene und fragt so nach der Verantwortung jedes Einzelnen“ so Kunstlehrerin und Kulturbeauftragte der Gesamtschule Wulfen Katrin Block.
In einer Demokratie darf jeder mitbestimmen. Doch dass mit „jeder“ auch Ausländer gemeint sind, passt der jungen Marisa so gar nicht. Ihr Hass richtet sich direkt gegen Ausländer, Politik und Polizei. Wer nicht in ihr Weltbild passt, kriegt aufs Maul. Das bekommen auch die beiden jungen Flüchtlinge Rasul und Jamil zu spüren, die Marisa und ihren rechtsradikalen Freunden zufällig in die Hände fallen. Marisa räumt die beiden kurzerhand mit ihrem Auto von der Straße. Als Rasul danach bei Marisa auftaucht, weil er nun in Deutschland auf sich alleine gestellt ist, kommen der jungen Neonazi Zweifel an ihrer Ideologie. Gleichzeitig drängt sich die 15-jährige Svenja in die Clique. Sie will frei sein und der Kontrolle ihres Stiefvaters entfliehen. Doch während Svenja immer tiefer in die rechtsradikale Szene reinrutscht, fühlt sich Marisa unfreiwillig für Rasul verantwortlich. Sie ist bereit, etwas zu ändern. Da die Gesamtschule Wulfen am Modellprogramm für kreative Schulen teilnimmt, werden diese Besuche finanziell von der Kulturagentin Ariane Schön unterstützt.